PM Berufsschulen: Perspektiven für geflüchtete Jugendliche schaffen

Zügig und unbürokratisch Perspektiven für geflüchtete Jugendliche schaffen

Die Berufsbildner fordern: Taskforce für die berufliche Bildung

 

Die Lage in der Ukraine ist dramatisch und verschärft sich stündlich. Bis zu zehn Millionen Menschen werden nach Schätzungen von EU und Bundesregierung vor den russischen Aggressoren gen Westen fliehen und sind allerorts willkommen. Die Menschen, die nach Deutschland kommen, haben ein Bleiberecht. Damit ist schon jetzt absehbar, dass auch die berufsbildenden Schulen über kurz oder etwas länger einen deutlichen Zuwachs bei den Schülerzahlen erfahren werden. Diese Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf gute Bildung. „Deshalb reichen Solidaritätsbekundungen bei Weitem nicht.

Die Fragen, die im Raum stehen, sind: Wie können die jungen Menschen ihre Ausbildung hier fortsetzen? Wie können die Passungsprobleme der unterschiedlichen Systeme überwunden werden? Und was kann der Dualpartner leisten? Um hier schnelle Antworten zu finden, braucht es eine Taskforce auch für die berufliche Bildung“, sagt Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB), mit Blick auf die Ergebnisse des heutigen KMK-Jahresgesprächs.

 

Um die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen zu können, müssen jetzt auch personelle und organisatorische Ressourcen geschaffen werden. Maiß ist sich sicher, dass die Berufsbildner alles aufbieten, um auch diese Herausforderungen wie alle anderen zuvor zu stemmen. „Ja, wir können dabei auf die Erfahrungen der letzten Flüchtlingskrise von 2015/2016 zurückgreifen. Doch damit ist es nicht getan. Um die traumatisierten Jugendlichen sofort unterstützen zu können, müssen die Berufsbildner begleitende Unterstützungsangebote entwickeln“, sagt Maiß.

 

„Und hier müssen umgehend Sozialpädagogen und Schulpsychologen die multiprofessionellen Teams an den Schulen verstärken. Daneben brauchen wir Dolmetscher an den Schulen, um die sprachliche Barriere überwinden zu können, sowie die Möglichkeit, ukrainische Lehrkräfte unbürokratisch in den Schuldienst aufnehmen zu können, damit wir den jungen Menschen nach ihrer Flucht eine tragfähige Perspektive bieten können“, sagt Maiß.